Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft eG Sulzbach

Die Gewobau wurde 1948 gegründet – zu einer Zeit, in der akuter Wohnungsmangel herrschte. Zur Linderung dieser Wohnungsnot wurden von den damaligen Mitgliedern in unermüdlichem Einsatz und mit enormer Eigenleistung die ersten Häuser errichtet. In den Folgejahren ist der Wohnungsbestand der Gewobau kontinuierlich auf insgesamt 67 Wohnungen erweitert worden.

Zurzeit erstrecken sich die Aktivitäten der Gewobau auf die Vermietung und Pflege des Wohnungsbestandes, die Modernisierung sowie die Instandhaltung aller  Wohnungen.

Das zentrale Ziel der Gewobau ist es nach wie vor, die Wohnungen zu einem bezahlbaren Mietpreis anzubieten und dafür Sorge zu tragen, dass sich die Mieterinnen und Mieter in ihren Wohnungen wohlfühlen.

Organe der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft eG

Vorstand

Günter Bettenbühl (Vorsitzender), Rolf Bär, Wolfgang Käsler

Aufsichtsrat

Karin Noll (Vorsitzende), Hilde Kiefer, Heidemarie Priesemann, Marc Gissel, Manfred Przygoda

Geschichte – Die Gemeinnützige Genossenschaft eG im Wandel der Zeit

Vom schwierigen Start der Gewobau

Die ‚Wohnungsbaugenossenschaft eG Sulzbach am Taunus‘, kurz Gewobau genannt, kann mit Stolz auf einen Bestand von 67 Wohnungen in der Eschborner Straße, der Straße Im Brühl, der Jahnstr. und der Schwalbacher Str. hinweisen. Wenn auch seit vielen Jahren keine neuen Bauten mehr in Angriff genommen wurden, so steht für den Gewobau-Vorstand doch die Modernisierung und die Sanierung der Wohnungen im Vordergrund – und dies heißt viel Arbeit, wenn man das mit den erwirtschafteten Mitteln leisten will.

Nach dem 2. Weltkrieg fing alles an
Nur noch wenige können heute ermessen, wie schwierig die Zeiten nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches waren: Es gab einfach nichts und der Kampf um die täglichen Dinge des Lebens bestimmte jeden neuen Tag. Der nicht endenwollende Zustrom von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten, die heimkehrenden Kriegsgefangenen und die Menschen, die durch Bomben ihre Wohnungen verloren hatten, wurden auf die Gemeinden verteilt, die damit vor fast unlösbaren Aufgaben standen: Vor allem fehlte Wohnraum.
Zur Verdeutlichung: Das ländliche Sulzbach hatte, amtlich gezählt, 1939 genau 1.766 Einwohner. 1946 waren es 2.328, also rund ein Drittel mehr, was die Belastung deutlich werden lässt. In dieser Situation entschlossen sich am 26.Januar 1947 sieben Sulzbacher Bürger zur Gründung der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft e.G. Sinn und Zweck des Unternehmens waren „Bau und Betreuung von Kleinbauwohnungen im eigenen Namen“.

Erst nach einem Jahr und nach einem umfangreichen Schriftwechsel, auf Grund der Gesetzeslage und der Vorschriften der amerikanischen Besatzungsmacht, erfolgte die Eintragung in das Genossenschaftsregisters, so dass der 28.Januar 1948 der gesetzliche Gründungstag der Gewobau Sulzbach ist.
Viele Schwierigkeiten beim Start der Gewobau

Um aktiv werden zu können, musste man Mitglieder für die Genossenschaft werben, Baugrundstücke und Kapital beschaffen. Die Mitgliederwerbung war das Einfachste,  denn viele der in Sulzbach notdürftig untergebrachten Flüchtlinge, Vertriebenen und Ausgebombten waren am Erwerb von Wohnungen unter für sie tragbaren Bedingungen interessiert.

Schwieriger war es, Baugrundstücke und Bargeld zu beschaffen. Am 20.Juni 1948 erfolgte in der Bundesrepublik Deutschland die Währungsreform mit der Umstellung von Reichs- in Deutsche Mark. Kurz zuvor, am 28.April 1948, war die Gemeinde Mitglied in der Genossenschaft geworden. Im Juli 1948 verzeichnet das Register unter Nr.54 auch Bürgermeister Heinrich Kleber als Mitglied. Mit von der Partie war ebenfalls Architekt Alois Mischka als Inhaber eines Baubüros, später Bauleiter der genossenschaftlichen Bauvorhaben, der die Baupläne erstellte, Bauarbeiten der Selbsthilfearbeiter überwachte und mit den Baubehörden verhandelte.
Gemeinde hilft mit Darlehen

Die Gewobau konnte erst nach langen Verhandlungen und Abschluss eines Erbbau-Pachtvertrages auf 99 Jahre am 19.Oktober 1949 über das Grundstück an der Eschborner Straße verfügen. Dieser Erbbau-Pachtvertrag machte es möglich, die Verhandlungen über Finanzierungsmöglichkeiten wieder aufzunehmen. Die Gemeinde sprang mit einem Überbrückungskredit in Höhe von 20.000 DM ein, damit die Gewobau die Bauvorhaben beginnen konnte – in der damaligen Zeit sehr viel Geld.

Endlich konnte es losgehen

Nun konnte der Bau eines ganzen Wohnviertels im kleinen Sulzbach im Modell der Selbsthilfe in die Wege geleitet werden, eine beispiellose Aktion, an der sich Flüchtlinge und Einheimische begeistert beteiligten, wie Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Kleber später dem Hessischen Bauministerium berichtete.
Bereits 1948/49 war die Anpassung des Baugeländes, angefangen vom Nachbargrundstück Eschborner Straße 18 bis hinunter zur Trassenkreuzung Eschborner Straße/Im Brühl erfolgt, wobei teilweise eine bis zu 80 Zentimeter dicke Erdschicht abgetragen und eine meterhohe Erdschicht aufgetragen werden musste. Als Bauwerkzeug standen hierfür eine Gleisanlage bis hinter die heutige katholische Kirche sowie Schaufeln, Spitzhacken und Handkarren zur Verfügung.

Mit dem Überbrückungskredit der Gemeinde konnten die Bauarbeiten der Wohnsiedlung Eschborner Straße 16-2/Im Brühl 1 gemäß Bauschein Nr.40/1949 vom 28.September 1949, Grundbuch Band 7, Blatt 171 offiziell beginnen.

Selbsthilfe ist das A und O
Zu den ‚Selbsthilfekräften‘ gehörten Steinmetze, Maurer, Schlosser, Elektromonteure, die einen für heutige Verhältnisse unvorstellbaren Arbeitseifer an den Tag legten‘. Sie benötigten nur zum Kauf des Baumaterials Kapital, ihr Arbeitslohn von etwa einer DM pro Stunde wurde gutgeschrieben.
Und um die Praxis aufzuzeigen: Für den Neubau des Sechs-Familien-hauses Eschborner Straße 16-10 waren fünf unterschiedliche Arten von Baumaterialien im Wert von 3.800 DM vorhanden, kann man einer Aufstellung entnehmen.

Dieses Material wurde in 25 verschiedenen Selbsthilfe-Arbeitsleistungen zu einem Arbeitslohn von insgesamt 9.823 DM verarbeitet.

Wegen der für die Gewobau zu hohen Kosten hätten auch ganz ’normale‘ Maurerarbeiten wie das Anlegen der Kellerböden, die Anfertigung von Hohlblocksteinen für die Kellerwände, Verlegen der Wasserabflussrohre keiner Baufirma in Auftrag gegeben werden können.

Bilanz des 1.Bauabschnitts
Der offizielle Bauplan nach dem Bauschein Nr.40 beinhaltete die heutigen fünf Wohnhäuser mit insgesamt 28 Wohnungen für rund 120 Personen in der Eschborner Straße Nr.10-16, Nr.8, Nr.6/4, Nr.2/Im Brühl 1, Im Brühl 3. Alle Häuser konnten nicht, wie vorgesehen, Ende 1950 bezogen werden, sondern nur die vier Häuser Eschborner Straße 10-16, die für 90 Pfennige pro Quadratmeter vermietet und die erste Einnahmequelle der Gewobau wurden. Bis Juli 1952 dauerte die Fertigstellung der anderen Wohngebäude.

Aufbruch in eine neue Zeit

Bereits im März 1952 hatten Vorstand und Aufsichtsrat der Gewobau festgestellt, dass mindestens acht Wohnungen im Programm fehlten, um allen Selbsthilfe-Mitarbeitern eine Wohnung geben zu können. Die Gemeinde wollte der Gewobau zwar ein Baugelände in der Schwalbacher Straße 31 zur Verfügung stellen, aber es fehlte an Kapital.

Aufsichtsratsvorsitzender und Bürgermeister Kleber besorgte nun bei der Landesregierung einen Kredit über 52.000 DM, zu dem 7.000 DM von der Genossenschaft, 8.000 DM von der Gemeinde und 5.000 DM Arbeitgeberdarlehen kamen.

Der Bauschein für ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen in der Schwalbacher Straße 31 wurde am 31.Dezember 1952 ausgestellt, die Bauarbeiten mit veranschlagten Baukosten in Höhe von 75.000 DM an den örtlichen Unternehmer Bau-Becker vergeben.

Die einmalige Selbsthilfeaktion zur Schaffung von Wohnraum war in Sulzbach damit beendet. Bereits im Oktober 1953 erfolgte die Vermietung zu einem vorgeschriebenen Quadratmeterpreis von 95 Pfennigen.
1952/53 liefen die Vorbereitungsformalitäten für den Doppel-Wohnbau Jahnstraße 8 und 8a mit 18 Wohnungen. Diese konnten im Dezember 1954/Januar 1955 fertiggestellt und vermietet werden.

Die Bilanz im Geschäftsjahr 1954 führt 580.333 DM Baukosten für alle bis dahin bezugsfertigen Wohnhäuser auf, wobei die Mieterdarlehen durch Selbsthilfe mit 50.300 DM und durch Barzahlungen mit 27.705 DM in der Gesamtsumme enthalten waren. Der Doppelblock Jahnstraße 8 und 8a war in die Bilanz übernommen worden. Als Schlussfolgerung entschieden Vorstand und Aufsichtsrat der Gewobau, die Planung weiterer Bauten vorerst zurückzustellen, ‚bis alle ausstehenden Hypothekenforderungen eingegangen sind‘. Nun gab es eine Baupause.

1958 ging es weiter
Im Januar 1958 kaufte die Gemeinde das Grundstück eines privaten Eigentümers und stellte es der Gewobau in Erbpacht zur Verfügung, damit darauf ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohnungen gebaut werden konnte. Von der Gemeinde erhielt die Gewobau hierfür 13.000 DM Zuschuss, außerdem wurden die Erschließungskosten übernommen. 137.000 DM sollte das Bauvorhaben insgesamt kosten, und als es im Juni 1961 bezogen werden konnte, lagen die endgültigen Baukosten bei 159.109 DM.

In der Folgezeit wurden vor allem Modernisierungsarbeiten am Wohnungsbestand durchgeführt. 50 Wohnungen erhielten Isolierglasfenster, etliche andere Etagen-Gasheizungen. Die sanitären Anlagen konnten dem damaligen Stand angepasst und eine große Anzahl von Reparaturen durchgeführt werden.
Bereits im März 1952 hatten Vorstand und Aufsichtsrat der Gewobau festgestellt, dass mindestens acht Wohnungen im Programm fehlten, um allen Selbsthilfe-Mitarbeitern eine Wohnung geben zu können. Die Gemeinde wollte der Gewobau zwar ein Baugelände in der Schwalbacher Straße 31 zur Verfügung stellen, aber es fehlte an Kapital.

Aufsichtsratsvorsitzender und Bürgermeister Kleber besorgte nun bei der Landesregierung einen Kredit über 52.000 DM, zu dem 7.000 DM von der Genossenschaft, 8.000 DM von der Gemeinde und 5.000 DM Arbeitgeberdarlehen kamen.

Der Bauschein für ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen in der Schwalbacher Straße 31 wurde am 31.Dezember 1952 ausgestellt, die Bauarbeiten mit veranschlagten Baukosten in Höhe von 75.000 DM an den örtlichen Unternehmer Bau-Becker vergeben.

Die einmalige Selbsthilfeaktion zur Schaffung von Wohnraum war in Sulzbach damit beendet. Bereits im Oktober 1953 erfolgte die Vermietung zu einem vorgeschriebenen Quadratmeterpreis von 95 Pfennigen.
1952/53 liefen die Vorbereitungsformalitäten für den Doppel-Wohnbau Jahnstraße 8 und 8a mit 18 Wohnungen. Diese konnten im Dezember 1954/Januar 1955 fertiggestellt und vermietet werden.

Die Bilanz im Geschäftsjahr 1954 führt 580.333 DM Baukosten für alle bis dahin bezugsfertigen Wohnhäuser auf, wobei die Mieterdarlehen durch Selbsthilfe mit 50.300 DM und durch Barzahlungen mit 27.705 DM in der Gesamtsumme enthalten waren. Der Doppelblock Jahnstraße 8 und 8a war in die Bilanz übernommen worden. Als Schlussfolgerung entschieden Vorstand und Aufsichtsrat der Gewobau, die Planung weiterer Bauten vorerst zurückzustellen, ‚bis alle ausstehenden Hypothekenforderungen eingegangen sind‘. Nun gab es eine Baupause.

1958 ging es weiter
Im Januar 1958 kaufte die Gemeinde das Grundstück eines privaten Eigentümers und stellte es der Gewobau in Erbpacht zur Verfügung, damit darauf ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohnungen gebaut werden konnte. Von der Gemeinde erhielt die Gewobau hierfür 13.000 DM Zuschuss, außerdem wurden die Erschließungskosten übernommen. 137.000 DM sollte das Bauvorhaben insgesamt kosten, und als es im Juni 1961 bezogen werden konnte, lagen die endgültigen Baukosten bei 159.109 DM.

In der Folgezeit wurden vor allem Modernisierungsarbeiten am Wohnungsbestand durchgeführt. 50 Wohnungen erhielten Isolierglasfenster, etliche andere Etagen-Gasheizungen. Die sanitären Anlagen konnten dem damaligen Stand angepasst und eine große Anzahl von Reparaturen durchgeführt werden.

Eine Grundstückserweiterung ermöglicht einen weiteren Neubau

Im März 1983 wird der Bau eines Mehrfamilienhauses mit acht Wohnungen in der Schwalbacher Str. 33 vorgestellt. Dagegen gab es verschiedene Bedenken, umfangreiche Schriftwechsel und schließlich doch einen Auftrag an die Nassauische Heimstätte, auf dem inzwischen geteilten Grundstück Schwalbacher Straße 31 das Mehrfamilienhaus Nr.33 zu erstellen.

Fast eine Million DM gab das Land Hessen aus Mitteln des sozialen Wohnungsbaus, knapp 300.000 DM die Gemeinde Sulzbach und mehr als 134.000 DM die Gewobau. Für vier von den acht Wohnungen erhielt die Gemeinde das Belegungsrecht. Die Vermietung erfolgte ab November 1985 bis ins Geschäftsjahr 1986 hinein.

Die Gewobau hat Zukunft

Die Bautätigkeit der Gewobau ruht zurzeit. Vorrang haben Modernisierung und Instandhaltung der Wohnungen. Insbesondere die Realisierung der gesetzlich vorgegebenen energetischen Maßnahmen zählen aktuell zu den die wichtigsten Modernisierungsaktivitäten. Damit soll gewährleistet sein, dass der Gewobau-Wohnungsbestand für Wohnungssuchende auch weiterhin attraktiv bleibt.

Hierzu gehört auch, dass die Mieten der angebotenen Wohnungen bezahlbar bleiben.
Sollte die Gewobau die Möglichkeit haben, ein Grundstück zu einem realistischen Preis zu erwerben oder zu pachten, ist beabsichtigt, die Neubauaktivitäten wieder aufzunehmen.